El Alto
Partnerschaft mit El Alto, Bolivien
Die Pfarrei Bruder Klaus Oberwil, Zug, pflegt in Zusammenarbeit mit der Bethlehem Mission Immensee (BMI) seit 1996 partnerschaftliche Kontakte mit El Alto, einer Satellitenstadt von La Paz, die im Hochland von Bolivien auf über 4000m liegt. Hier lebt der ärmste Teil der Bevölkerung, die Indios, unter sehr einfachen Bedingungen.
Schwerpunkte der Partnerschaft
Die Partnerschaft basiert auf drei Schwerpunkten:
- Kommunikation: Kennenlernen, Austausch unter gleichwertigen Partnern durch Brief- und E-Mailkontakte, sowie gegenseitige Besuche.
- Spiritualität: Anteilnahme und Austausch von Glaubens- und Pfarreileben, Gebete füreinander, persönlich und in Pfarreigottesdiensten.
- Solidarität: Hilfe zur Selbsthilfe, gemeinsame Realisierung von Projekten (Eigenleistungen der Alteños und finanzielle Unterstützung. der Oberwiler), gegenseitiger Respekt trotz Verschiedenartigkeit.
Geschichte der Partnerschaft
Detaillierte und chronologisch angeordneter Auflistung unserer Geschichte, s. Chronik. Mit dem eindrücklichen Video «20 Jahre Partnerschaft».
Impressionen
Zum 40-jährigen Jubiläum der Pfarrei Bruder Klaus, Oberwil ZG, entschliesst sich die Weltgruppe, anstelle einer neuen Patenschaft eine Partnerschaft aufzubauen. Die ersten gegenseitigen Kontakte ab 1996 werden unterstützt durch die BMI (Bethlehem Mission Immensee) und finden im Austausch von Fax-Nachrichten, Tonkassetten, Briefen von Schulklassen und dem Verkauf von Handarbeiten aus El Alto statt. So lernen sich die beiden Partnerinnen langsam auf Distanz kennen.
Durch Fronarbeit der Alteños und mit finanzieller Unterstützung aus Oberwil ZG entstehen ein Gemeinschaftssaal mit einem Oberwiler Fenster, die Bibliothek und Handarbeits-Räume (Bilder). Diese Projekte werden durch Aktionen der Pfarrei Bruder Klaus, der Schule Oberwil und an der Oberwiler Chilbi sowie durch private Spenden realisiert .
Bald entsteht das Bedürfnis gegenseitiger Besuche. Dadurch erhält das Projekt «Oberwil – El Alto» konkrete Gesichter und aus Fernbeziehungen entstehen persönliche Freundschaften, die bis heute bestehen.
Mit der Gründung der Fingertierchen-Gruppe «Las Leonas» im Jahre 2000 entsteht eine neue Beziehung: Die Weltgruppe Oberwil wird „Handelspartnerin“ und übernimmt den Verkauf der Fingerpuppen zu fairen Preisen für die Schweiz. Der Gewinn wird für eine Krankenversicherung der strickenden Frauen und andere soziale Projekte in El Alto eingesetzt.
2003 findet die Einweihung der Kirche Sagrada Familia de Belen – inspiriert auch von den originellen Form der Pfarrkirche Bruder Klaus – statt, an der auch eine vierköpfige Delegation aus Oberwil teilnimmt. Der spirituelle Austausch und die Anteilnahme im Gebet füreinander ist wichtiger Bestandsteil der Partnerschaft. Tradition hat im Advent die symbolische Lichterbrücke mit gleichzeitigem Gebet und Kerzenlicht füreinander.
Kultureller Austausch entsteht auch durch Besuche der Musikgruppe K’alaqaya aus El Alto mit Konzerten in den Pfarrkirchen Oberwil ZG, Unterägeri und Steinhausen sowie Besuchen in der Schule Oberwil.
Von Partnerschaft zur Freundschaft
Seit 2009 findet nach dem Sonntagsgottesdienst im Pfarreizentrum Bruder Klaus regelmässig das Sonntags-Kafi statt. Gleichzeitig werden Handarbeiten aus El Alto und andere Produkte des fairen Handels (Claro) verkauft. Aus dem Erlös werden in El Alto die Löhne der Bibliothekarinnen bezahlt und eine Behindertengruppe unterstützt .
2010 beendet die BMI (Bethlehem Mission Immensee) ihren Einsatz in El Alto. Die Weltgruppe verliert somit eine deutschsprachige Ansprechperson. Die Partnerschaft wird dadurch selbstständig und der Austausch zwischen Oberwil und El Alto ist fortan (nur noch auf Spanisch), – eine echte Herausforderung.
Am 6. März 2016 wird das 20-jährige Jubiläum der Partnerschaft gefeiert. Eindrückliche Bilder und Videos erinnern an die fröhlichen Feierlichkeiten in El Alto und in Oberwil und an die vergangenen 20 Jahre unserer Partnerschaft.
Die heutigen Kommunikationsmittel ermöglichen einen schnellen und informativen Austausch von Fotos, Briefen, Videos und fördern trotz der grossen Distanz viele persönliche Kontakte.
So ist aus der Partnerschaft zwischen den Pfarreien Sagrada Familia de Belen und Bruder Klaus, Oberwil /ZG, eine Freundschaft zwischen Menschen verschiedener Kulturen entstanden mit dem Ziel, einen Beitrag zur Selbsthilfe und für mehr Gerechtigkeit in der Welt zu leisten.